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Hilfe, die wirkt: Risikoaufklärung für Kinder in der Ukraine und in BurmaFranz Fohner-Bihack (1937–2014) war ein österreichischer Künstler ungarischer Herkunft und Schüler von Herbert Boeckl und Albert Paris Gütersloh. Sein Werk umfasst vor allem abstrakte Gouachen, Aquarelle und Tempera-Arbeiten auf Papier und Leinwand. Charakteristisch für seine späte Schaffensphase ist eine stark materialbetonte Bildsprache, bei der die Oberfläche selbst zum eigentlichen Ausdrucksträger wird.
Das hier angebotene Werk zeigt eine eindrucksvolle spätmoderne Abstraktion, die vollständig auf Textur, Tiefe und monochrome Wirkung setzt. Die dominante Farbe, ein tief gesättigtes Ultramarinblau, entfaltet eine atmosphärische Präsenz, die an den französischen Monochromismus à la Yves Klein erinnert, jedoch mit deutlich plastischer, fast skulpturaler Qualität. Das Blau wirkt nicht als bloßer Hintergrund, sondern als Raum, als Atmosphäre, die das gesamte Bild durchdringt.
Besonders auffällig ist die extrem reliefartige Oberfläche: grobe, organische Massen, kraterartige Vertiefungen, wulstige Erhebungen und kreisförmige Abdruckspuren verleihen dem Bild eine nahezu geologische Anmutung. Die Schatten, die sich in den Vertiefungen verdichten und ins Schwarz kippen, sind nicht aufgemalt, sondern entstehen durch die topografische Struktur der Bildoberfläche. Dadurch öffnen sich optische Tiefenräume, die an vulkanische Formationen, erodierte Steinflächen oder kosmische Landschaften erinnern.
Das Werk ist zweifach aufgebaut: Ein flacher, monochrom blauer Rahmen fasst eine innere Platte ein, in der die plastischen Strukturen konzentriert sind. Dieser Aufbau wirkt wie ein bewusst gesetztes „Fenster“ in eine fremde Oberfläche und verweist auf modernistische Formprinzipien, die Malerei und Objekt verschmelzen lassen.
Auf der Rückseite befindet sich eine markante, diagonal gesetzte Signatur „Fohner-Bihack“ mit der Datierung 1989. Ein zusätzlicher Sticker mit der Nummer „Bild Nr. 379“ deutet auf ein Werkverzeichnis oder einen Ausstellungskontext hin.
Inhaltlich bleibt das Bild – typisch für die späte abstrakte Phase des Künstlers – offen für vielfältige Assoziationen: Naturformen, erodierende Gesteinsschichten, Meeresböden oder ein kosmisches Terrain. Das intensive Blau, die organischen Strukturen und die kraterartigen Vertiefungen vermitteln den Eindruck von „gefrorener Bewegung“ oder Erinnerungslandschaften, in denen Energie und Materialität sichtbar eingefangen sind.
Insgesamt handelt es sich um ein signiertes Werk aus Fohner-Bihacks materialbetonter Spätphase – technisch anspruchsvoll, formal modernistisch und visuell äußerst kraftvoll.
Ihr Gebot wirkt doppelt: Sie ersteigern ein kraftvolles, in Farbe und Textur und fördern zugleich die wichtige Arbeit von Gemeinsam gegen Landminen. Die Spende fließt in Bildungsprogramme, die Kindern und Jugendlichen in betroffenen Regionen helfen, Minengefahren zu verstehen und sicher zu handeln. Nachweislich sinken durch solche Schulungen die Opferzahlen.
Sie ersteigern das hier beschriebene Kunstwerk von Franz Fohner-Bihack. Das Bild befindet sich in einem guten Zustand. Staubablagerungen sind durch die Textur erwartbar. Die Maße sind ca. 80 x 80 cm.
Künstler, Materialität, besondere Farbgebung, Format, Zustand, Signatur und Aussagekraft führten zu einer Wertschätzung von 1.400 Euro.
Ausrufungspreis: € 700,–
Über den Künstler Franz Fohner-Bihack
Franz Fohner-Bihack wurde 1937 in Agostyan, Ungarn geboren. Er war als Maler und Grafiker in Wien tätig, wo er 2014 verstarb. Seine Ausbildung absolvierte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Robin Christian Andersen und Herbert Boeckl, wo er 1961 sein Diplom erhielt. Zusätzlich studierte er Freskomalerei bei Albert Paris Gütersloh. Während seines Studiums war er Empfänger des Rockefeller Stipendiums.
In der schöpferischen Auseinandersetzung mit Natur, Umwelt und Mensch dringt der Künstler durch die Tiefgründigkeit seiner Bilder in das geistige Miterleben mit dem Kreislauf des Werdens und Absterbens ein. Er ist bestrebt zu den Dingen die ihm ein Anliegen sind, eine besondere Beziehung herzustellen und den Lebenswurzeln nachzuspüren. Für Fohner-Bihack bedeutet Kunst nicht das Abbilden von Dingen, sondern das Schöpfen aus der inneren Intuition. Was den Bildern besonderen Reiz verleiht, gründet in dem unerschöpflichen, aus der Natur gewonnenen Erlebnisreichtum des Künstlers. (…) Der impulsive Stil des Künstlers ist durch eine expressiv-dynamische Malweise, die oft bis an den Rand des Zerstörerischen geht, gekennzeichnet. Die Vielschichtigkeit des Oeuvres zeigt sich auch in den von mythologischen Metamorphosen inspirierten Aufmalungen, die gleichzeitig ein Festhalten der Transistorik verschiedener Zeitstufen darstellen – ein simultanes Sichtbarmachen des Inneren und Äußeren, sowie des Vergangenen und Gegenwärtigen. (Auszug aus: Heinrich Fuchs, Die Österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts, 1986).
Über Michael Wieczorrek | wiethoma GmbH
Die wiethoma GmbH unter dem Geschäftsführer Michael Wieszorrek zählt zu den renommierten Spezialisten für Druckbelüftungs-, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen sowie maßgeschneiderte Lüftungslösungen im Gebäudebereich. Mit einem erfahrenen Team aus bestens ausgebildeten Fachkräften setzt das Unternehmen auf höchste technische Qualität, individuelle Planung und verlässliche Betreuung.
Als partnerschaftlicher Dienstleister unterstützt wiethoma Architekten, Bauträger und Hausverwaltungen dabei, sichere und moderne Gebäudetechnik umzusetzen.
Mit der großzügigen Bereitstellung dieses Kunstwerks für unsere Benefizauktion zeigt die wiethoma GmbH ihr gesellschaftliches Engagement und ihre Verbundenheit mit gemeinnützigen Projekten.
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