Projektland Burma
Projektdauer: seit 2008 | Projektpartner: KDHWZukunft sichern: Minenrisiko-Aufklärung für die Karen
Der Demokratisierungsprozess in Burma, der 2012 mit Hoffnung und Optimismus begann, erlebte einen herben Rückschlag durch den Militärputsch im Februar 2021. Die Tatmadaw, die gefürchteten Streitkräfte des Landes, unterbrachen die friedliche Entwicklung, setzten die zivile Regierung ab und brachten die politische Unsicherheit zurück in das Leben der Bürgerinnen und Bürger Burmas. Besonders dramatisch verschärfte sich die Situation für die ethnischen Minderheiten, wie die Karen, die bereits seit Jahrzehnten unter der Unterdrückung und den gewaltsamen Übergriffen des Militärs leiden.
Landminen im Lebensraum der Karen
Die Karen, eine der größten ethnischen Gruppen in Burma, sind in einer Region ansässig, die zu den am stärksten verminten Gebieten der Welt zählt. Die historische Unterdrückung und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen führten zu massenhaften Vertreibungen, wobei Landminen strategisch eingesetzt wurden, um eine Rückkehr der Bevölkerung zu verhindern. Auch nach dem Waffenstillstand von 2012, der eine Periode der relativen Stabilität und Verbesserung der Lebensumstände mit sich brachte, blieben Landminen eine tödliche Bedrohung für die Menschen vor Ort.
Unerschütterlicher Einsatz trotz Herausforderungen
Seit dem Militärputsch haben die Tatmadaw ihre Präsenz in den Minderheitengebieten intensiviert, Kontrollposten verstärkt und weitere Minen gelegt, was die Gefahr für die Bevölkerung erhöht und erneut zu einer steigenden Zahl von Flüchtlingen geführt hat. Unsere Partner vor Ort berichten von einer beängstigenden Zunahme der Gewalt und einer verstärkten Verseuchung durch explosive Kriegsreste.
Gesundheitsversorgung durch KDHW
Inmitten des vernachlässigten und unterentwickelten Karen States, wo staatliche Gesundheitsversorgung so gut wie nicht existiert, hat KDHW eine beeindruckende Arbeit geleistet, um eine Basisgesundheitsversorgung aufzubauen. Die rund 40 Dschungelkliniken des KDHW sind ein leuchtendes Beispiel für Selbsthilfe und Engagement. Neben vielen anderen selbstorganisierten Gesundheitsprogrammen – Malaria, Tuberkulose, Kindersterblichkeit usw. – engagiert sich die KDHW mit der so wichtigen Minenrisiko-Aufklärung auch in der Unfallprävention.
Unsere Mission und Partnerschaft mit dem KDHW
In Kooperation mit dem Karen Department of Health and Welfare (KDHW), einem Teil der Exilregierung der Karen, unterstützen wir seit 2008 Maßnahmen, die das Leben der Karen schützen und verbessern. Ein entscheidender Aspekt unserer Unterstützung ist die Minenrisiko-Aufklärung (MRE), die lebenswichtig ist, um insbesondere Kinder vor den tödlichen Gefahren der Landminen zu bewahren.
Ein langer Weg liegt noch vor uns
Die Anstrengungen gegen Landminen im Karen State sind Anstrengungen gegen die Zeit und die Elemente. Bis jede Mine und jeder Blindgänger im dicht bewaldeten Gebiet geräumt ist, wird es noch lange dauern. Bis dahin sind Aufklärung und Prävention die einzigen Mittel, um Leben zu retten.
Wir bei GGL und unsere Partner vor Ort sind entschlossen, diesen Kampf fortzusetzen. Unsere Minenrisiko-Schulungen sind entscheidend, um die zukünftigen Generationen im Karen State zu schützen. Nur durch Ihre Unterstützung können wir diese lebensrettende Arbeit fortsetzen. Ihre Spende kann das Leben eines Kindes verändern und einer Gemeinschaft Hoffnung schenken. Machen Sie mit uns einen Unterschied – für ein sicheres Morgen im Karen State.
Bisher haben wir folgende Teilprojekte realisiert
- Seit 2008 finanziert GGL die Minenrisiko-Aufklärung in der Region Bleet Daweh im stark verminten Süden Burmas und einen eigenen Stützpunkt für die Vorbereitung der Kampagnen.
- Seit 2010 hilft GGL burmesischen Minenopfern rasch und unbürokratisch mit dem dafür eingerichteten GGL-Notfalltopf. So finanzieren wir z. B. Reise- und Aufenthaltskosten in einer Klinik für das Opfer und seine Begleitperson oder zahlen Überbrückungshilfen für das erste Jahr nach dem Unfall aus
- In den Jahren 2015–2017 übernahm GGL zusätzlich die Finanzierung der Minenrisiko-Aufklärung in der Region Central und des Hauptstützpunktes der Minenrisiko-Aufklärer des KDHW.
- Darüber hinaus finanzierte GGL mehrere Jahre die lokale Produktion von Minenwarntafeln und deren Verteilung im gesamten Siedlungsgebiet der Karen.
- Trotz Pandemie und der 2021 erfolgten Machtübernahme der Militärjunta kann unsere Arbeit fortgeführt werden.
- Wir führen die Minenrisiko-Aufklärung in der stark verminten Region Bleet Daweh fort und kombinieren diese mit medizinischer Hilfe. Auch unser GGL-Notfalltopf steht weiterhin für den Ernstfall bereit.
Was wir für 2024 planen
Wie in den Vorjahren legt unser Projekt auch 2024 in der von den Karen bewohnten Region Bleet Daweh einen Schwerpunkt auf die Minenrisiko-Aufklärung. Angesichts politischer Instabilität und häufiger Konflikte sind diese Gemeinden einem erheblichen Risiko durch Landminen und nicht explodierte Kampfmittel ausgesetzt. Unsere gezielten Bildungsinitiativen zielen darauf ab, sowohl Kindern als auch Erwachsenen grundlegendes Wissen zu vermitteln, um diese Gefahren zu meiden. Durch Bewusstseinsbildung tragen wir dazu bei, Unfälle zu verhindern und Leben zu schützen.
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit in Burma mit einer Spende
Mit unseren Projekten in Burma (Myanmar) helfen wir seit Jahren mit, Minenunfälle zu verhindern. Denn nachweislich kann die Zahl der Unfälle durch Minenrisiko-Aufklärung deutlich gesenkt werden. Und wir helfen mit unserem GGL-Notfalltopf Minenopfern rasch und unbürokratisch.
Bitte helfen Sie uns mit einer Spende, dieses Projekt 2024 erfolgreich zu beginnen. Jeder Beitrag, groß oder klein, ist dabei enorm wichtig.