Landminen: Gefahr für Frauen am Land

Landminen: Gefahr für Frauen am Land

Am heutigen Internationalen Tag der Frauen in ländlichen Gebieten möchten wir auf ein drängendes Problem hinweisen, das in vielen ländlichen Gebieten weltweit existiert: In diesen Regionen, die oft von Konflikten und Gewalt gezeichnet sind, bilden Landminen eine unsichtbare Bedrohung, die das tägliche Leben der Menschen beeinträchtigt. Frauen und Mädchen, die in diesen Gemeinschaften leben, sind besonders gefährdet. Warum ist das so?

Unsichtbare Gefahr, unsichtbare Leidtragende

Landminen sind tückisch und hinterlassen nicht nur physische, sondern auch psychologische Narben. Frauen und Mädchen, die in ländlichen Gebieten leben, sind oft auf die Nutzung des Landes für landwirtschaftliche Zwecke angewiesen. Sie bestellen Felder, hüten Tiere, sammeln Feuerholz und holen oft über weite Distanzen Wasser für ihre Familien. Doch diese alltäglichen Aktivitäten setzen sie einem erhöhten Risiko aus, durch Landminen zu verunglücken.

Jeder Schritt, den sie in diesen gefährdeten Gebieten tun, könnte ihr Leben verändern. Landminenexplosionen führen meist zu schweren Verletzungen oder gar dem Verlust ihres Lebens. Doch die unsichtbaren Wunden, die durch den ständigen Druck, in einer Umgebung mit latenten Bedrohungen zu leben, verursacht werden, sind ebenso gravierend. Frauen und Mädchen erleben häufig Angst, Stress und Traumata, die ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden beeinträchtigen.

Unsere Mission: Sicherheit und Aufklärung

GGL setzt sich dafür ein, Frauen und Mädchen in ländlichen Gebieten zu schützen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Unser Ansatz besteht aus zwei Schlüsselelementen:

1. Minenrisiko-Aufklärung: Wir glauben an die Macht des Wissens. Durch Bildung und Aufklärung tragen wir dazu bei, das Bewusstsein für die Gefahren von Landminen in betroffenen Gemeinschaften zu erhöhen. Durch die von uns finanzierten Schulungen lernen Frauen und Mädchen, wie sie Gefahren erkennen und sich schützen können. So stärken wir ihr Risikobewusstsein und fördern ihr Selbstvertrauen.

2. Unterstützung für Landminenopfer: Wir setzen uns für die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen ein, die Opfer von Landminenexplosionen geworden sind. Wir finanzieren medizinische Versorgung, psychologische Unterstützung und Rehabilitationsdienste, um ihnen dabei zu helfen, sich zu erholen und ein erfülltes Leben zu führen.

Ihre Unterstützung macht den Unterschied

Wir können diese wichtige Arbeit nicht allein tun. Ihre Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung, um unsere Mission voranzutreiben und Frauen und Mädchen in ländlichen Gebieten vor den Gefahren von Landminen zu schützen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie helfen können:

1. Spenden: Ihre großzügigen Spenden ermöglichen es uns, unsere Programme zur Minenrisiko-Aufklärung und Unterstützung von Landminenopfern aufrechtzuerhalten und auszubauen.

2. Freiwilligenarbeit: Wenn Sie Zeit und Fähigkeiten haben, die Sie teilen möchten, können Sie sich als Freiwillige:r bei unserer Organisation engagieren. Ihre Hilfe kann einen großen Einfluss haben.

3. Bewusstseinsbildung: Teilen Sie unsere Botschaft und Informationen über die Gefahren von Landminen in ländlichen Gebieten in Ihren sozialen Netzwerken und mit Ihrem sozialen Umfeld.
Gemeinsam können wir die unsichtbaren Gefahren von Landminen sichtbar machen und das Leben von Frauen und Mädchen in ländlichen Gebieten sicherer und lebenswerter gestalten. Am Internationalen Tag der Frauen in ländlichen Gebieten ermutigen wir Sie, sich unserer Mission anzuschließen und einen positiven Wandel zu bewirken. Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft der Frauen und Mädchen in ländlichen Gebieten schützen und verbessern.

GGL-Jahresrückblick des Jubiläumsjahrs 2022

GGL-Jahresrückblick des Jubiläumsjahrs 2022

In den vergangenen 20 Jahren haben wir gemeinsam mit unseren Spenderinnen und Spendern viel erreicht. Durch unsere Zuwendung haben viele Minenopfer eine Chance auf ein neues, selbstbestimmtes Leben erhalten. Mit unserer Minenrisiko-Aufklärung vermittelten wir Zigtausenden das Wissen über Selbstschutz. Unser Mitwirken bei Entminungen verhalf vielen Betroffenen zur Rückkehr in ihr Heim.

Wir freuen uns, in unserem Jubiläums-Jahresrückblick über diese Erfolge berichten zu können. Sie haben noch keinen Jahresrückblick 2022 erhalten? Dann bestellen Sie Ihr Exemplar per E-Mail: office@ggl-austria.at.

Zwei Daten prägten das Jahr 2022 für Gemeinsam gegen Landminen. Wir starteten in das Jahr mit einem bemerkenswerten Jubiläum – das 20-jährige Bestehen unserer Hilfsorganisation am 6. Juni! Es ist ein besonderer Meilenstein, der unsere Mission und unseren Einsatz für Landminenopfer auf eindrucksvolle Weise unterstreicht. Denn die Erfolge, die wir in dieser Zeit in 15 Projektländern realisieren konnten, sind beachtlich – mehr dazu ab Seite 10. Das wollten wir gebührend feiern und das gesamte Jubiläumsjahr unter dieses Thema stellen.

Doch mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar änderte sich unsere Jahresplanung schlagartig. Wir fokussierten unsere Arbeit zum überwiegenden Teil auf die Hilfe in der Ukraine. In mehreren Aufrufen baten wir unsere treuen Unterstützerinnen und Unterstützer um Spenden. Dank deren großartigem Engagement konnten wir gemeinsam mithelfen, Minenunfälle in der Ukraine zu verhindern.

Schließlich entschlossen wir uns, diese beiden Ereignisse zu verbinden und unser Jubiläumsfest in ein Charity-Fest für die Ukraine zu verwandeln. Wir erhielten großartige Unterstützung von vielen Seiten, über die wir in diesem Jahresrückblick mit Freude berichten.

Der Krieg in der Ukraine führt uns mit beklemmender Deutlichkeit vor Augen, dass die Arbeit für eine minenfreie Welt noch lange nicht abgeschlossen ist. In vielen Ländern bleiben Landminen eine ernsthafte Bedrohung und Landminenopfer benötigen weiterhin unsere Unterstützung. Wir sind entschlossen, uns auch in den nächsten 20 Jahren dafür einzusetzen, dass alle Minen beseitigt werden und alle Landminenüberlebende die notwendige Hilfe erhalten.

Das 20-jährige Jubiläum von GGL ist eine gute Gelegenheit, unseren Dank an Sie, unsere engagierten Spenderinnen und Spender, auszudrucken. Ohne Ihr Vertrauen und Ihre Großzügigkeit wären unsere Erfolge nicht möglich gewesen. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Geschichte und unserer Zukunft.

Wir schauen voller Hoffnung und Entschlossenheit in die nächsten 20 Jahre und sind fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam viel Gutes bewirken können. In diesem Sinne bitten wir Sie: Unterstützen Sie unsere Projekte für Minenopfer und für eine minenfreie Welt auch weiterhin.

Dringender Aufruf: Unsere Projekte stehen auf dem Spiel

Dringender Aufruf: Unsere Projekte stehen auf dem Spiel

In diesem herausfordernden Jahr ist nicht nur die Welt um uns herum im Wandel, sondern auch die finanzielle Lage unserer Organisation. Wie viele andere Hilfsorganisationen sind auch wir von einem erheblichen Rückgang an Spenden betroffen. Diese Situation gefährdet die Fortführung ALLER unserer Projekte, besonders in Gebieten, wo die Hilfe dringend benötigt wird – wie in der Ukraine.

Die Stille nach dem Sturm ist nicht immer friedlich

In den befriedeten Gebieten der Ukraine haben die Menschen begonnen, ihre Häuser wieder bewohnbar zu machen, ihre Felder zu bestellen und ihre Gärten zu bewirtschaften. Es sind Zeichen der Hoffnung und des Neuanfangs. Aber dieser Neuanfang ist lebensgefährlich, solange Landminen, Blindgänger und zurückgelassene Munition das Land verseuchen.

Unsere Mission ist lebensrettend

Unsere Projekte der Minenrisiko-Aufklärung haben bereits zahlreichen Menschen das Leben gerettet. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen in den vom Krieg gezeichneten Gebieten sind extrem gefährdet. Durch unsere Aufklärungsarbeit vermitteln wir ihnen schnell das notwendige Wissen, um sich vor den explosiven Hinterlassenschaften des Krieges zu schützen.

Drei Geschichten, die nicht erzählt werden sollten

Die unbeschwerte Kindheit dieser ukrainischen Kinder ging jäh zu Ende, weil Landminen und andere Sprengfallen ihren Weg kreuzten. Diese bewegenden Geschichten sind deutliche Beispiele dafür, warum unsere Arbeit so wichtig ist.

Tatjana musste mit ihren Eltern aus der Ostukraine fliehen. Die Familie fand in der Region Tschernihiw ein neues Zuhause. Doch dort ereilte sie ein großes Unglück: Die Mutter trat auf einer Wiese auf eine Mine und wurde schwer verletzt. Tatjana musste sich fortan um ihre jüngeren Geschwister kümmern. Von Mutters Unfall traumatisiert, traute sie sich lange Zeit kaum aus dem Haus. Erst nach einer Minenrisiko-Aufklärung in ihrer Schule fasste sie wieder Mut, den nahen, von Minen geräumten Park zu besuchen.

Schon vor dem Krieg war das Leben von Sascha und Kolja nicht leicht. Ihre Eltern hatten nur wenig Geld, an Taschengeld war nicht zu denken. So verdienten sich die beiden Buben etwas Geld durch das Sammeln von herumliegenden Metallteilen, die sie an Altmetallhändler verkauften. Doch was vor dem Krieg gefahrlos möglich war, ist nun lebensgefährlich. Auf der Suche nach Metall könnten die Buben in ein Minenfeld geraten, bei jedem Metallstück könnte es sich um nicht explodierte Munition oder eine andere Sprengfalle handeln!

Anton spielt gerne mit seinen Freunden im Freien und sammelt alles, was er für interessant hält. Ganz stolz zeigte er unserem Team für Minenrisiko-Aufklärung seine Funde: scharfe Munition eines Maschinengewehrs und eine scharfe Granate! Beides versteckte er unter seinem Bett. Nur durch großes Glück kam es zu keiner Explosion und er blieb unversehrt. Antons ahnungslose Eltern waren sehr dankbar für die detaillierte Risikoschulung. Sie hoffen, dass ihr Sohn nun endlich die Gefahr verstehen und meiden wird.

Warum Minenrisiko-Aufklärung Leben rettet

Vor der Minenrisiko-Aufklärung waren Tatjana, Sascha, Kolja und Anton der großen Gefahr durch diverse Sprengfallen schutzlos ausgeliefert. In den von GGL finanzierten Risikoschulungen lernen sie, die Gefahr zu erkennen und zu meiden. Durch altersgerechte Rollenspiele, positive Vorbilder und lebensnahe Beispiele bekommen sie ein Verständnis für die Bedrohung. Gleichzeitig lernen sie Selbstschutzmechanismen und das richtige Verhalten bei der Sichtung von Sprengfallen.

Bitte lassen Sie nicht zu, dass unser finanzieller Engpass zu einem Stillstand dieses wichtigen Projekts führt! Von Herzen bitte wir Sie um eine großzügige Spende, die Menschenleben rettet.
Danke für Ihre Unterstützung in dieser Notlage!

Humanitäre Entminung der Ukraine: WIR helfen!

Humanitäre Entminung der Ukraine: WIR helfen!

Unbeschwert im eigenen Garten spielen – daran kann sich die 5-jährige Marija gar nicht mehr erinnern. Ihre Eltern lassen sie aus Angst vor Sprengfallen nicht mehr aus dem Haus.

Explosive Kriegsrelikte sind ein extrem hohes Sicherheitsrisiko für die lokale Bevölkerung. Kinder wie die kleine Marija (oben) sind besonders gefährdet.

Humanitäre Minenräumung hat die vollständige Beseitigung aller Sprengfallen zum Ziel, stellt die Sicherheit und die Bewegungsfreiheit der Menschen wieder her und ermöglicht den risikolosen Zugang zu allen Ressourcen. Sie erfolgt nach strikten Regeln, unter Einhaltung international gültiger Sicherheitsmaßnahmen und in enger Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften, Behörden und humanitären Organisationen. Im Gegensatz dazu zielt militärische Minenräumung nur auf ein rasches und sicheres Vorrücken ab.

Bereits seit August 2022 unterstützt GGL die humanitäre Minenräumung unseres Projektpartners FSD. Derzeit sind über 100 Mitarbeiter:innen in den Provinzen Tschernihiw, Charkiw und Mykolajiw im Einsatz. Tausende Sprengfallen konnten seither unschädlich gemacht werden.

Weißt du, wo die Mine versteckt sein kann?

Es ist Mittwochfrüh. Die Kinder der Volksschule in Stolne in der Nähe von Tschernihiw erwarten aufgeregt eine besondere Schulstunde: Heute werden Entminer die Erstklassler unterrichten! Denn obwohl es seit Monaten keine Kampfhandlungen in und um Stolne gab, dürfen die Kinder noch immer nicht alleine im Freien spielen.

Die Entminerin Viktorija erzählt von gefährlichen Sprengfallen, die überall liegen können, und von dem kleinen Hund Patron, der bei der Minensuche hilft. Am Schluss fragt sie die Kinder, worauf sie achten müssen, wenn sie alleine in die Schule gehen. Die kleine Sofija hat aufmerksam zugehört und kann auf dem Bild zeigen, wo die Gefahr verborgen ist.

Zum Abschied erhalten die Kinder kleine Abzeichen und Rätselhefte mit Suchbildern und anderen Aufgaben, die sie noch lange an diesen Unterricht erinnern sollen. Denn das soeben erworbene Wissen ist für sie überlebenswichtig!

Wir sollten nicht erst durch Minenunfälle lernen

Serhiy Medvediev, 38, Dorfvorsteher in Shestovitsa: „Landminen und Blindgänger beeinträchtigen die Lebensqualität jedes einzelnen Menschen im Dorf. Es ist sehr riskant in den Wald zu gehen, um Pilze zu sammeln. Trotz der Gefahr wagen es manche. (…) Es gab hier bereits einige Minenunfälle.

 

Ein Bauer starb auf seinem Feld, als er über eine Panzerabwehrmine fuhr. Einer seiner Helfer wurde ebenfalls auf dem Feld verletzt. Ein PKW mit vier Insassen explodierte im Wald, alle starben. (…) Die Einheimischen wissen bereits viel über die Gefahr, die von explosiven Kriegsresten ausgeht. Aber das Traurige ist, dass sie sich dieser Bedrohung erst durch persönliche Erfahrungen bewusst wurden.

 

Risikoaufklärung ist sehr wichtig, vor allem für Kinder, und muss regelmäßig und systematisch abgehalten werden! Vielleicht ist die Situation mit der Kontamination in fünf Jahren besser, aber der größte Teil des Landes wird immer noch gefährlich sein.“

Wir brauchen einen sicheren Treffpunkt für Jugendliche

Kateryna Popovich, 62, Pensionistin: „Ich mache mir große Sorgen um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen. Einige Blindgänger, die mein Dorf verseuchten, wurden beseitigt. Aber das Gebiet bleibt gefährlich, insbesondere für Kinder.(…) Im Dorf gibt es einen Spielplatz, auf dem kleine Kinder unter Aufsicht von Erwachsenen im Freien spielen können.

 

Für ältere Kinder und Jugendliche gibt es keinen Ort, an dem sie ihre Freizeit sicher verbringen können. Es gibt viele gefährliche Stellen, auf die sie geraten könnten. So sind zum Beispiel ein Bauernhof am Ortsrand, auf den oft geschossen wurde, und das Gebiet um ihn herum immer noch kontaminiert und unsicher.

 

Kinder und Jugendliche müssen lernen, wie Landminen und nicht explodierte Munition aussehen, damit sie sie nicht mit Spielzeug verwechseln. Auch muss ihnen das richtige Verhalten beigebracht werden, damit sie sich in Sicherheit bringen, wenn sie solche Gegenstände finden.“

Oft ist das Unbekannte sehr verlockend

Parallel zur humanitären Entminung arbeiten vier der insgesamt 15 Teams in der Ukraine im Bereich Minenrisiko-Aufklärung. Besonders wichtig sind diese Schulungen für die Kinder, die nun mit dieser schrecklichen Gefahr in ihrem Lebensumfeld aufwachsen müssen. Altersgerecht vermitteln unsere Trainer:innen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Minengefahr.

Die Kleinen lernen spielerisch Sprengfallen zu erkennen und zu meiden. Auch wenn die Verlockung groß ist: An der an einem Baum hängenden „Glocke“ (Bild unten links) darf nicht geschlagen werden und der am Boden liegende „Propeller“ (Bild unten rechts) darf nicht hochgehoben werden. Denn dabei handelt es sich um Streumunition und die Reste einer Bombe. Die Kinder dürfen auch nicht – wie vor dem Krieg – Altmetall einsammeln (Bild oben).

Damit ukrainische Kinder in Sicherheit aufwachsen können

Humanitäre Minenräumung und Minenrisiko-Aufklärung bringen Sicherheit in das Leben ukrainischer Kinder, die bereits durch den Krieg schwer traumatisiert wurden. Minenräumung wird ihnen ein sicheres Lebensumfeld ermöglichen. Bis diese abgeschlossen ist, hat Minenrisiko-Aufklärung die oberste Priorität. Denn diese rettet nachweislich Leben. Wir bitten Sie von Herzen um Unterstützung dieser Maßnahmen für die Sicherheit der Kinder.

Mit 20.000 € können wir Tausende Kinder erreichen und ihre Sicherheit verbessern. Helfen Sie uns bitte mit Ihrer Spende. Ob 30, 50 oder 100 Euro, jeder einzelne Euro zählt!

Irak: Wo jetzt Minen liegen, steht bald eine Schule

Irak: Wo jetzt Minen liegen, steht bald eine Schule

Wir danken GGL für die kontinuierliche Unterstützung der Minenräumung in unserem Dorf!

Bereits vor mehr als sechs Jahren, nach zwei Jahren des Terrors durch die IS-Miliz, wurde das Dorf Shora im Distrikt Al-Shura durch das irakische Militär befreit. Bis vor Kurzem war Shora mit explosiven Kampfmittelrückständen wie Blindgängern und improvisierten Minen stark kontaminiert. Die Sprengfallen waren allgegenwärtig und verseuchten die Trümmer zerstörter Gebäude, Wiesen und Felder. Lediglich entminte Häuser, die Dorfstraße und schmale Pfade zwischen den Häusern konnten gefahrlos genutzt werden.

Im August 2022 begann unser Projektpartner FSD mit der mechanischen Minenräumung, die GGL mitfinanziert. Seitdem schreitet die Entminung zügig voran. Laufend werden entminte Flächen für die gefahrlose Nutzung durch die Dorfgemeinschaft freigegeben. Der entminte Bauschutt dient dem Wiederaufbau der zerstörten dörflichen Infrastruktur. Oberste Priorität hat der Bau einer neuen Schule.

Asmaa: „Ich bin stolz auf meine Arbeit als Entminerin!“

Mein Name ist Asmaa. Ich leite ein Team weiblicher Entminerinnen im Distrikt Al-Shura. Mein Team besteht aus fünf Entminerinnen, einem Fahrer und einem Sanitäter. Mir ist die Arbeit als Entminerin überaus wichtig. Denn so kann ich helfen, unschuldige Menschen vor schweren Unfällen zu bewahren!
Häufig erleben wir bei der Arbeit gefährliche Situationen. Als wir einmal eine kurze Pause machten, sahen wir einen kleinen Buben, der mit seinen Schafen zielstrebig auf eine saftige, grüne Wiese zusteuerte. Was er nicht wusste: Diese Wiese war deswegen unberührt, weil sie durch und durch mit Landminen und anderen Sprengfallen kontaminiert war. Wir rannten zu ihm, um das Unglück abzuwenden und konnten ihn rechtzeitig aufhalten. Er und seine Schafe blieben unversehrt. Wir erzählten ihm der lauernden Gefahr im Boden und organisierten eine Minenrisiko-Aufklärung für das ganze Dorf.

Oft werde ich gefragt, ob ich beider Arbeit Angst habe. Ja, ich habe ein wenig Angst, aber ich kann sie bewältigen. Angst lähmt und hindert uns am Wiederaufbau. Doch wir müssen an die Zukunft unserer Kinder denken! Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um ihnen wieder Normalität und Sicherheit zu geben. Sie sollen lernen und sich frei entfalten können. Das ist, was zählt. Ich bin stolz, dazu beitragen zu dürfen.“ eindringlich von

Die Kinder können die Bewegungsfreiheit kaum noch erwarten

„Ich bin Huda Muhammad Ibrahim aus Shora. Als der IS kam, mussten wir fliehen. Drei Jahre verbrachten wir im Flüchtlingscamp. 2017 kehrten wir nach Hause zurück. Alles war zerstört und vermint. Unsere Schule war nicht mehr da. Wir konnten nur zu Hause sitzen. Jetzt werden alle Minen entfernt und ich freue mich schon sehr auf ein normales Leben.“

„Ich heiße Ayham Ahmed und bin 13 Jahre alt. Wir sind auch vor dem IS geflohen und konnten erst zurückkehren, als unser Haus entmint war. Doch rundherum liegen viele Minen. Auch der große Schuttberg hinter mir ist noch vermint. Hier wird bald unsere neue Schule gebaut. Jetzt nutzen wir einen alten Schuppen als Schule. Um dorthin zu gelangen, müssen wir täglich auf einem schmalen Pfad Minenfelder durchqueren. Fußball können wir nur auf der von Minen geräumten Straße spielen. Wir freuen uns alle auf die neue Schule, die auch einen Fußballplatz haben soll.“

Schritt um Schritt werden neue Flächen freigegeben

Mit unserer finanziellen Unterstützung arbeitet das Team der maschinellen Minenräumung im Dorf Shora. Bisher waren nur die Wohnhäuser von Sprengfallen befreit. Mit schweren, speziell gesicherten Baufahrzeugen werden nun die Flächen zwischen den Häusern von vermintem Schutt und Trümmern geräumt.

Danach wird das frei gewordene Terrain nochmals sorgfältig von Asmaa und ihrem Team nach Sprengfallen abgesucht. In acht Monaten wurden bereits 52 improvisierte Minen und 374 andere Sprengfallen beseitigt. Bald werden die Kinder im ganzen Dorf angstfrei spielen und die Erwachsenen in ihren Gärten wieder Gemüse anbauen können.

Auf entmintem Terrain wird die neue Schule gebaut

Die Entminung des Dorfes Shora ist im Gange. Demnächst wird das Grundstück entmint, das für den Bau der neuen Schule vorgesehen ist. Neben der Schule wird der von den Kindern so herbeigesehnte Sport- und Spielplatz entstehen. GGL stellt 20.000 € bereit, um dies zu ermöglichen. Mit Ihrer Spende von 25, 50 oder 100 € schenken Sie den Kindern von Shora einen Ort, an dem sie sorglos lernen und spielen können. Jeder Beitrag ist dafür wichtig!