Projektland Irak
Projektdauer: seit 2016 | Projektpartner: FSDIrak: Improvisierte Minen als ständige Bedrohung
Mit der Niederlage der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Dezember 2017 begann im Irak für die Provinzen Ninive und Erbil und vor allem auch für die Stadt Mossul eine neue Ära. Der scheinbare Sieg über den IS offenbart jedoch ein düsteres Erbe: Städte und Dörfer liegen in Trümmern, Infrastrukturen sind zerstört, Gebäude und Agrarflächen sind mit einer großen Anzahl von improvisierten Sprengfallen (IEDs) verseucht.
Minen und IEDs: Unsichtbare Killer
Improvisierte Sprengfallen sind die am meisten verbreiteten und gefürchteten Landminen im Irak. Die IS-Terroristen stellten sie absichtlich aus Alltagsgegenständen her, damit sie von ZivilistInnen nicht erkannt werden und so größtmöglichen Schaden anrichten. Eine improvisierte Mine kann wie ein Wasserkanister, eine Lebensmitteldose oder ein Spielzeug aussehen. Die meisten haben einen sogenannten Aufhebeschutz oder sind mit mehreren Zündern versehen, was sie besonders gefährlich macht.
Sprengfallen verhindern Rückkehr
Die Präsenz von Minen und IEDs stellt ein gravierendes Hindernis für die Hunderttausenden Vertriebenen dar, die nach der Befreiung in ihre Heimat zurückkehren möchten. Die Terroristen des IS haben nicht nur in militärischen Konfliktzonen, sondern auch in zivilen Gebieten wie Wohnhäusern, Schulen und auf landwirtschaftlichen Flächen Minen gelegt, um die Rückkehr der Menschen zu verhindern und jegliche Form des Wiederaufbaus zu unterbinden.
Unsere Mission und Partnerschaft mit FSD
Gemeinsam gegen Landminen unterstützt mit Nachdruck die Bemühungen um Entminung und Minenrisiko-Aufklärung im Irak. Seit 2018 fördern wir aktiv die wichtige Arbeit unserer Partnerorganisation FSD. Wir haben dabei mitgeholfen, dass lebensgefährliche Gebiete von Minen befreit und für die lokale Bevölkerung wieder sicher gemacht werden. Im Jahr 2022 konnte durch unsere gemeinsamen Anstrengungen eine Fläche von 4,7 Millionen Quadratmetern kontrolliert und gesäubert werden. Dabei wurden nahezu 4.000 Sprengsätze, einschließlich 3.125 hochgefährlicher IEDs, unschädlich gemacht.
Auch dank der Mitfinanzierung durch GGL konnten 2020 spezielle Baumaschinen angeschafft werden, die speziell für den Einsatz in vermintem Gebiet adaptiert wurden. Diese Maschinen sind unentbehrlich für die Beseitigung von kontaminiertem Schutt und Trümmern und leisten seitdem einen entscheidenden Beitrag zum Wiederaufbau und zur Wiederbesiedlung der betroffenen Gebiete.
Bisher haben wir folgende Teilprojekte realisiert
- 2018: Anschaffung eines voll ausgestatteten Rettungswagens für die Notversorgung von EntminerInnen im Ernstfall
- 2019–2020: Mitfinanzierung von speziellen Räumfahrzeugen für die Beschleunigung der Entminung und Beseitigung von verminten Trümmern sowie von Schulungs- und Einsatzkosten unseres mechanischen Minenräumteams
- 2020: Anschaffung eines geländegängigen Einsatzwagens für unser mechanisches Minenräumteam
- 2021: Finanzierung eines weiteren geländegängigen Einsatzwagens und Kauf eines Anhängers zum Transport von Treibstoff, um während eines Einsatzes immer ausreichend Treibstoff für die Räumungsmaschinen vorrätig zu haben.
- 2022: Ankauf und Adaptierung eines vollausgestatteten Ambulanzwagens für ein neu gegründetes Team von Entminerinnen.
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit im Irak mit einer Spende
Die Fortschritte in der Minenräumung sind ein Hoffnungsschimmer für die Menschen im Irak. Doch um den Wiederaufbau weiter voranzutreiben und das Land von den Schatten des Krieges zu befreien, bedarf es weiterhin der Unterstützung. Jede Spende zählt und trägt dazu bei, das Leben der Menschen vor Ort zu verbessern und eine Zukunft ohne die Angst vor Minen zu ermöglichen.
Mit Ihrer Hilfe kann Gemeinsam gegen Landminen weiterhin Leben retten und eine sichere Umgebung für die rückkehrenden Familien schaffen. Ihre Unterstützung macht den Unterschied – helfen Sie uns, den Weg für eine friedliche Zukunft im Irak zu ebnen.