Für eine Zukunft ohne Angst

Für eine Zukunft ohne Angst

Am 4. April, dem Internationalen Tag zur Aufklärung über die Minengefahr und zur Unterstützung bei Antiminenprogrammen, rückt eine zentrale Herausforderung unserer Zeit in den Fokus: die Minenproblematik, die aktuell rund 60 Länder weltweit betrifft. Dieser von den Vereinten Nationen ausgerufene Tag verfolgt das Ziel, das Bewusstsein für die gravierenden Auswirkungen von Landminen zu schärfen und die Unterstützung für Minenräumungsprogramme zu fördern.

In diesem Rahmen lädt Gemeinsam gegen Landminen zu einer besonderen Veranstaltung ein: einer Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion. Unter dem Motto „Für eine Zukunft ohne Angst“ bietet dieser Abend sowohl informative Einblicke als auch emotionale Bewegtheit. Im Mittelpunkt stehen die alarmierenden Realitäten, denen Menschen in minenverseuchten Gebieten täglich ausgesetzt sind, sowie die Notwendigkeit eines globalen Engagements für deren Beseitigung.

DONNERSTAG, 4. APRIL 2024, 18 UHR

HOTEL IBIS MARIAHILF
MARIAHILFER GÜRTEL 22/24, 1060 WIEN

Die Veranstaltung thematisiert speziell die Situation in Bosnien und Herzegowina, dem EU-Beitrittskandidaten, der als das am stärksten von Landminen betroffene Land Europas gilt. Zwei Filme stehen im Zentrum: „For a Mine Free Bosnia and Herzegowina“, ein Kurzfilm, der im Rahmen der EUROFOR-Mission entstanden ist, und die preisgekrönte Dokumentation „land of mine“. Letztere begleitet die Künstlerin Irena Pejcic, die in Bosnien und Herzegowina ihre Wurzeln hat und 2022/23 ein Skulpturenprojekt zur Thematik realisierte. Sie kennt die drastischen Unterschiede zwischen der Sicherheit in Österreich und der bedrohlichen Situation in ihrem Heimatland. GGL unterstützte die künstlerische Arbeit durch eine Projektfinanzierung.

Im Anschluss wird eine Podiumsdiskussion unter der Leitung der Moderatorin Michaela Mareda die vielschichtige Problematik von Landminen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und die Möglichkeiten der Untestützung durch Antiminenprogramme erörtern. Wir laden Sie herzlich ein, sich am Internationalen Minenaktionstag über die Thematik zu informieren und sich mit uns für eine minefreie Welt einzusetzen.

Ein Wettlauf gegen die Zeit: Minenräumung in der Ukraine

Ein Wettlauf gegen die Zeit: Minenräumung in der Ukraine

Am Internationalen Tag der Aufklärung über Minen und der Unterstützung bei der Minenräumung möchten wir an die Dringlichkeit der Minenräumung erinnern, insbesondere in der Ukraine. Von dort berichtet uns unser Projektpartner FSD (Fondation Suisse de Déminage) über die aktuelle Situation.

Die Dringlichkeit der Minenräumung

Rund ein Drittel des Landes ist kontaminiert. Die Gefahren, die für die Zivilbevölkerung von Sprengfallen aller Art ausgehen, ist groß. Laut FSD sind allein im März 2023 in der Ukraine mehr als 100 Zivilisten durch Minen und andere Sprengkörper getötet oder verstümmelt worden.

Gefahren mit dem Einsetzen des Frühlings

Mit dem wärmeren Wetter steigt die Zahl der Minenunfälle meist nochmals an. „Wenn es um Unfälle mit Minen und explosiven Kampfmittelrückständen geht, ist die Rückkehr des Frühlings oft tödlich“, sagt Hansjörg Eberle, Direktor des FSD. Viele Tätigkeiten im Freien, wie im Wald nach Beeren oder Pilze suchen, Brennholz sammeln oder auch nur Aktivitäten wie Wandern können zu vielen Opfern führen.

Auch die Rückkehr in die Heimatdörfer birgt besondere Gefahren, wie Eberle erklärt: „Mit dem wärmeren Wetter kehren vermehrt Vertriebene in ihre Dörfer zurück, die die gefährlichen Gebiete und die Art der Sprengsätze in ihren Heimatdörfern nicht kennen und daher stärker gefährdet sind.“

Die Herausforderung der Entminung

Die Entminung wird immer komplizierter, da die Vegetation die Sicht auf Minen und andere Sprengkörper einschränkt. „Ein Metalldetektor erreicht nur dann die erforderliche Entdeckungstiefe, wenn er in einem Abstand von weniger als fünf Zentimetern zum Boden eingesetzt wird“, sagt Alex van Roy, stellvertretender Einsatzleiter des FSD.

Das Risiko für Kinder und die Zivilbevölkerung

Nicht nur Antipersonenminen, sondern auch andere Munitionsteile stellen eine extreme Gefahr dar. „Stellen Sie sich nun vor, dass diese Munition manchmal jahrzehntelang gelagert wird, bevor sie zum Einsatz kommt […] Dies führt leicht zu einer Ausfallquote von 10 % oder mehr“, erklärt van Roy. Diese nach wie vor explosiven Kampfmittelrückstände stellen eine große Gefahrenquelle dar.

Unser Engagement und die Bedeutung des Minenaktionstags

Gemeinsam mit dem FSD setzen wir uns für die Minenräumung und Risikoaufklärung in der Ukraine ein. Seit Februar 2022 haben FSD-Teams mehr als 1.200 Sprengkörper geortet und fast 60.000 Menschen haben an den von GGL mitfinanzierten Aufklärungsveranstaltungen teilgenommen.

„Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Minen und nicht explodierte Kampfmittel auch in über 60 anderen Ländern eine ständige Bedrohung für die Bevölkerung darstellen“, sagt Hansjörg Eberle.

An diesem wichtigen Tag appellieren wir an Ihre Solidarität und Unterstützung. Gemeinsam können wir Leben retten und eine sicherere Zukunft für alle schaffen.

land of mine. Ausstellungseröffnung am Minenaktionstag

land of mine. Ausstellungseröffnung am Minenaktionstag

Am 4. April, dem internationalen Minenaktionstag, eröffnet die Ausstellung land of mine. Bosnien und Herzegowinas ungewollte Bodenschätze in der Wiener Galerie DIT. Gemeinsam gegen Landminen unterstützte die Umsetzung des Projekts und die Ausstellungseröffnung. Gemeinsam mit der Künstlerin lädt GGL zur Vernissage.

Mit dem Projekt land of mine untersuchte die Künstlerin Irena Pejčić, wie Landminen in Bosnien und Herzegowina die Bewegungsfreiheit – ein grundlegendes Menschenrecht – auch Jahrzehnte nach dem Krieg einschränken.

Die Recherche umfasste Gespräche mit mehreren NGOs in Bosnien und Herzegowina sowie Österreich (Norwegian People’s Aid BiH, Posavina bez mina, Organization of Amputees UDAS Banja Luka, Gemeinsam gegen Landminen – GGL) und einen Besuch eines geräumten Minenfeldes mit dem Team, das an der Räumung beteiligt war.

Irena Pejčić ist eine konzeptionelle und gesellschaftskritische Künstlerin. Sie wurde in Doboj, Bosnien-Herzegowina geboren. Ihre Familie kam nach Österreich als sie zwei Jahre alt war. Pejčić schloss die Ausbildung (Abendkolleg sowie Meister·innenschule) in Grafik- und Kommunikationsdesign im Juni 2021 an der ›die Graphische‹ ab. Exakt ein Jahr später gründete Sie ihr Studio »visual agitation« für visuelle Kommunikation in Wien.

Die Ausstellung eröffnet am 04.04., 18 Uhr in der Galerie DIT., Schleifmühlgasse 1, 1040 Wien. Pejčić präsentiert ihre Skulpturen — Stümpfe der Überlebenden von Landminen. Alfred Göttl, ehemaliger Kampfmittelbeseitiger, und Barbara Kopf, die Geschäftsführerin von Gemeinsam gegen Landminen werden über die Thematik referieren.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 29. April in der Galerie DIT.