Projektland Ukraine
Projektdauer: seit 2017 | Projektpartner: FSDDer Krieg hinterlässt überall gefährliche Sprengfallen
Seit 2017 ist Gemeinsam gegen Landminen in Kooperation mit dem Projektpartner FSD in der Ukraine aktiv. Wir halfen in der Ostukraine mit, die Zivilbevölkerung, vor allem Kinder, durch Minenrisiko-Aufklärung vor den tödlichen Gefahren zu schützen, die durch Landminen und andere explosive Überreste des Krieges verursacht werden.
Die veränderte Lage: Rückzug nach russischem Angriff
Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hatte gravierende Auswirkungen auf unsere Projekte. FSD musste die Minenräumarbeiten und -aufklärung einstellen, die Stützpunkte in Mariupol und Sloviansk aufgegeben und die Teammitglieder aus Sicherheitsgründen aus der Ostukraine abziehen. Kurz davor musste FSD den tragischen Verlust von Teammitglied Artur Konovka beklagen, der während eines Bombardements in Mariupol ums Leben kam.
Humanitäre Notfallmaßnahmen in den ersten Kriegsmonaten
Trotz der Risiken blieben viele ukrainische Teammitglieder von FSD vor Ort und leisteten Notfallhilfe. Dazu gehörten die Errichtung von Schutzräumen, Versorgung von Flüchtlingen und Treibstoffbereitstellung für Evakuierungskonvois.
Unser Hilfsprojekt in den Regionen Tschernihiw und Charkiw
Im Gebiet um Tschernihiw, nordöstlich von Kiew, setzen wir seit Sommer 2022 unsere Hilfe fort. Etwas später startete auch die Hilfe in der Oblast Charkiw. Städte und Dörfer liegen in Trümmern, übersät von Minen und anderen explosiven Überresten des Krieges. Unsere Teams sind aktiv in der Minenräumung und führen umfangreiche Minenrisiko-Aufklärungsprojekte durch.
Unsere Mission und Partnerschaft mit FSD
Ein Hauptaugenmerk unserer Arbeit liegt auf der Aufklärung von Kindern und Jugendlichen. Sie sind besonders gefährdet und müssen dringend im Rahmen von Minenrisiko-Schulungen (Mine risk education – MRE) über die Risiken und das richtige Verhalten in von Landminen und anderen Sprengfallen verseuchten Gebieten informiert werden.
Gemeinsam gegen Landminen verurteilt den beispiellose Angriff Russlands auf unseren europäischen Nachbarn auf das Schärfste. Die verheerenden Auswirkungen dieses brutal geführten Krieges machen uns zutiefst betroffen. Der nachgewiesene Einsatz von Antipersonenminen und Streubomben durch die russischen Streitkräfte muss sofort gestoppt werden. Gemeinsam gegen Landminen ruft die österreichische Regierung und die Regierungen aller 164 Mitgliedsstaaten des Minenverbotsvertrags und die 123 Mitgliedsstaaten des Übereinkommens über Streumunition dazu auf, Russland dafür nachdrücklich zu verurteilen.
Bisher haben wir folgende Teilprojekte realisiert
- 2017 starteten wir mit der Finanzierung einer Kampagne zur Minenrisiko-Aufklärung für Kindergarten- und Schulkinder in der Ostukraine. GGL übernahm auch die Kosten für Produktion und Aufstellung großer Schautafeln, die in den neu errichteten Gebäuden an zwei Übergängen der Kontaktlinie aufgestellt wurden.
- 2018 führten wir das Projekt in der Ostukraine fort. Durch unsere gemeinsame Hilfe konnten mehr als 5.000 Kinder vor den Gefahren gewarnt werden.
- 2019 erreichten wir gemeinsam mit unserem Projektpartner FSD in 519 ostukrainischen Schulungen in Bildungseinrichtungen 22.739 Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
- 2020 schenkten wir in der Ostukraine neben Sicherheit durch Aufklärung auch Bildung durch die Unterstützung von Schulen. Sie reicht von der Finanzierung warmer Mahlzeiten für bedürftige Kinder über den Kauf von Schulmaterialien wie Hefte und Schreibgeräte bis hin zur Anschaffung von z. B. Schultischen oder Nähmaschinen für den Handwerksunterricht und der Sanierung beschädigter Schulgebäude.
- 2021 übernahmen wir die Finanzierung der Minenrisiko-Aufklärung in der Ostukraine für drei Monate. Unser Schwerpunkt lag auf der Warnung von Menschen, die aus Not Altmetall sammeln. Die Gefahr, dabei durch nichtexplodierte Kriegsmittelreste zu verunglücken, ist groß. Unsere Teams konnten 4.491 Personen auf Schrottplätzen und Müllhalden erreichen und so Minenunfälle verhindern.
- Auch 2022 sollte unser Schwerpunkt wieder auf der Aufklärung von ostukrainischen Kindern und Jugendlichen vor den drohenden Gefahren durch Landminen und nicht explodierte Kampfmittel liegen. Nach dem Angriff Russlands mussten wir unsere Pläne für 2022 ändern. Wir halfen mit, die vielfältigen Hilfsaktionen unseres Partner FSD, die sich am Bedarf der vom Krieg betroffenen Menschen orientieren, zu finanzieren und unterstützten Minenrisiko-Aufklärung und Minenräumung nördlich von Kiew.
- 2023 setzen wir unsere Minenrisiko-Aufklärung für Kinder und Jugendliche in den Regionen Tschernihiw und Charkiw fort. Ein weiterer Schwerpunkt lag bei Unterstützung der Entminung von Schulen und Kindergärten.
Was wir für 2024 planen
2024 setzen wir mit unserem Projektpartner FSD die Minenrisiko-Aufklärung für Kinder in der Ukraine fort und sind in den stark mit Sprengfallen verseuchten Regionen Tschernihiw und Charkiw tätig. Der Gefahren nicht bewusst, riskieren Kinder beim Spielen oder bei anderen Tätigkeiten im Freien ihr Leben. Schulungen in Kindergärten und Schulen sind unerlässlich. Durch altersgerechte Aufklärung und interaktive Methoden lernen sie, gefährliche Gegenstände zu erkennen und zu meiden. Dies rettet Leben und hilft, psychische Traumata zu vermeiden.
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit in der Ukraine mit einer Spende
Mit unseren Projekten in der Ukraine helfen wir seit 2017 mit, Minenunfälle zu verhindern. Denn nachweislich kann die Zahl der Unfälle durch Minenrisiko-Aufklärung deutlich gesenkt werden. Diese Arbeit setzen wir auch 2024 konsequent fort – denn sie ist wichtiger denn je!
Bitte helfen Sie uns mit einer Spende, dieses Projekt 2024 erfolgreich zu beginnen. Jeder Beitrag, groß oder klein, ist dabei enorm wichtig.