Lernen Sie Thaw Tu Htoo kennen

„Nicht anfasssen. Wegrennen. Hilfe holen!“ Jedes Kind der Karen muss diese lebensrettenden Worte kennen!

Saw Thaw Tu Htoo ist eigentlich ausgebildeter Augenarzt. Doch seit 15 Jahren widmet er sein Leben auch noch einer anderen Aufgabe: der Minenrisiko-Aufklärung. Gemeinsam mit seiner Frau, der Krankenschwester Naw Lah Poh, reist er durch das Karen-Gebiet in Burma/Myanmar, eine Region, die noch immer stark von Landminen verseucht ist. 😔

Dorf für Dorf, Camp für Camp erklären die beiden, wie Minen aussehen, wie man sie erkennt und was im Ernstfall zu tun ist. 🎒
👉 Für Kinder haben sie kindgerechte Materialien dabei, um spielerisch zu vermitteln, was im Zweifel Leben rettet:

❌ Nicht anfassen.
✅ Wegrennen.
✅ Hilfe holen.

Ihre Arbeit ist alles andere als einfach: schlechte Straßen, hohe Transportkosten und die ständige Gefahr neuer Kämpfe. Trotzdem erreichen sie jedes Jahr hunderte Menschen und schenken ihnen etwas, das unbezahlbar ist: Wissen, Sicherheit und Hoffnung!

🕊️ Saw Thaw Tu Htoo und Naw Lah Poh zeigen, dass hinter jeder Statistik Menschen stehen, die ihre Kraft einsetzen, um andere zu schützen.

Internationaler Minenaktionstag

Internationaler Minenaktionstag

Seit 2002 konnten wir jedes Jahr am 4. April Erfolge vermelden. Doch heuer ist alles anders. Warum?

Am 4. April, dem Internationalen Tag der Aufklärung über die Gefahr von Minen und der Unterstützung bei der Minenräumung (Internationaler Minenaktionstag), weisen wir von GGL seit unserer Gründung im Jahr 2002 auf die dringende Notwendigkeit hin, den Einsatz von Antipersonenminen weltweit zu beenden und die Opfer dieser grausamen Waffen zu unterstützen.​

Und jedes Jahr konnten wir über weitere Fortschritte berichten: über Länder, die dem Minenverbotsvertrag beitraten; über Länder, die sich nach intensiven Anstrengungen als minenfrei erklären konnten; über den Rückgang der Opferzahlen; die Intensivierung von Minenopferprojekten und vieles mehr.

Doch 2025 steht im Zeichen des Rückschritts! Warum? Weil Länder, die einst Vorreiter beim Verbot von Landminen waren, plötzlich über Rückschritte nachdenken. Finnland, Lettland und Polen ziehen den Austritt aus dem Ottawa-Abkommen in Betracht – jenem Vertrag, der Antipersonenminen geächtet und Millionen Leben geschützt hat. Diese Entwicklung, motiviert durch Sicherheitsbedenken, untergräbt das, was im gemeinsamen, jahrzehntelangen Einsatz gegen diese heimtückischen Waffen erreicht wurde.
Das ist nicht nur ein diplomatischer Dämpfer – es ist ein Rückschlag für die Menschlichkeit.

Auch UN-Generalsekretär António Guterres warnt am heutigen 4. April: Über 100 Millionen Menschen weltweit leben mit der täglichen Gefahr durch Minen und explosive Kriegsreste. Nach dem Ende von Konflikten bleiben diese gefährlichen Überbleibsel liegen und bedrohen das Leben unschuldiger Zivilistinnen und Zivilisten. Guterres appelliert daher an alle Staaten, das Antipersonenminen-Übereinkommen zu ratifizieren und vollständig umzusetzen.

Doch jetzt, in einer Zeit globaler Krisen, drohen politische Entscheidungen und Kürzungen bei der internationalen Finanzierung, lebensrettende Minenräumung zu gefährden.

„Landminen unterscheiden nicht zwischen Soldat und Kind“, mahnt auch die International Campaign to Ban Landmines. Und wir stimmen zu:
Verantwortungsvoll eingesetzte Landminen? Das gibt es nicht und wird es nie geben.

Wir schließen uns diesen Appellen an und fordern insbesondere jene Länder auf, die einen Austritt aus dem Abkommen in Betracht ziehen, ihre Entscheidung zu überdenken. Eine Sicherheit, die auf Kosten von Menschenleben und humanitären Prinzipien geht, ist abzulehnen.​

Jede durch eine Landmine verursachte Verletzung oder jedes verlorene Leben ist eines zu viel. Lasst uns gemeinsam für eine Welt ohne Minen eintreten und den Überlebenden die notwendige Unterstützung bieten.​

Landmine Monitor 2024 erschienen

Landmine Monitor 2024 erschienen

„Jeder Schritt kann tödlich sein“ – Der gestern veröffentlichte Landmine Monitor 2024 zeigt alarmierende Zahlen.

Gestern wurde in Bangkok der jährliche Landmine Monitor der Internationalen Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL) veröffentlicht. Der Bericht dokumentiert alarmierende Zahlen: Mindestens 5.757 Tote und Verletzte durch Landminen und explosive Kriegsreste im Jahr 2023 – ein Anstieg von 22 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders erschütternd: 84 % der Opfer waren Zivilist:innen, davon ein großer Anteil Kinder.

Der Landmine Monitor ist eine der wichtigsten Informationsquellen zur Umsetzung des Minenverbotsvertrags und zeigt eindrücklich, wie dringend internationale Anstrengungen für eine Welt ohne Landminen sind.

In den kommenden Wochen werden wir ausführlicher auf die Ergebnisse des Berichts eingehen und über die Arbeit gegen Landminen berichten.

Für eine Zukunft ohne Angst

Für eine Zukunft ohne Angst

Am 4. April, dem Internationalen Tag zur Aufklärung über die Minengefahr und zur Unterstützung bei Antiminenprogrammen, rückt eine zentrale Herausforderung unserer Zeit in den Fokus: die Minenproblematik, die aktuell rund 60 Länder weltweit betrifft. Dieser von den Vereinten Nationen ausgerufene Tag verfolgt das Ziel, das Bewusstsein für die gravierenden Auswirkungen von Landminen zu schärfen und die Unterstützung für Minenräumungsprogramme zu fördern.

In diesem Rahmen lädt Gemeinsam gegen Landminen zu einer besonderen Veranstaltung ein: einer Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion. Unter dem Motto „Für eine Zukunft ohne Angst“ bietet dieser Abend sowohl informative Einblicke als auch emotionale Bewegtheit. Im Mittelpunkt stehen die alarmierenden Realitäten, denen Menschen in minenverseuchten Gebieten täglich ausgesetzt sind, sowie die Notwendigkeit eines globalen Engagements für deren Beseitigung.

DONNERSTAG, 4. APRIL 2024, 18 UHR

HOTEL IBIS MARIAHILF
MARIAHILFER GÜRTEL 22/24, 1060 WIEN

Die Veranstaltung thematisiert speziell die Situation in Bosnien und Herzegowina, dem EU-Beitrittskandidaten, der als das am stärksten von Landminen betroffene Land Europas gilt. Zwei Filme stehen im Zentrum: „For a Mine Free Bosnia and Herzegowina“, ein Kurzfilm, der im Rahmen der EUROFOR-Mission entstanden ist, und die preisgekrönte Dokumentation „land of mine“. Letztere begleitet die Künstlerin Irena Pejcic, die in Bosnien und Herzegowina ihre Wurzeln hat und 2022/23 ein Skulpturenprojekt zur Thematik realisierte. Sie kennt die drastischen Unterschiede zwischen der Sicherheit in Österreich und der bedrohlichen Situation in ihrem Heimatland. GGL unterstützte die künstlerische Arbeit durch eine Projektfinanzierung.

Im Anschluss wird eine Podiumsdiskussion unter der Leitung der Moderatorin Michaela Mareda die vielschichtige Problematik von Landminen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und die Möglichkeiten der Untestützung durch Antiminenprogramme erörtern. Wir laden Sie herzlich ein, sich am Internationalen Minenaktionstag über die Thematik zu informieren und sich mit uns für eine minefreie Welt einzusetzen.

Landminen-Meldungen Jänner 2024

Landminen-Meldungen Jänner 2024

Jänner 2024:  Meldungen und Nachrichten zu Unfällen mit Landminen und Blindgängern.

Ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, stellen wir hier jedes Monat akutelle Meldungen zu Minenunfällen zusammen. Diese Berichte sollen veranschaulichen, wie groß die Gefahr eines Minenunfalls für Menschen in einem verminten Lebensumfeld ist. Diese Liste zeigt auch, dass es an fast jedem Tag zu einem derartigen Unfall kommt, wobei längst nicht über alle Minenunfälle berichtet wird.

4.01.24

Pakistan

Drei Kinder im Alter von fünf bis 15 Jahren weideten Ziegen auf den Feldern in der Gegend von Khajori. Sie wurden getötet, als eines von ihnen auf eine Landmine trat. Die Kinder brachten oft das Vieh ihrer Familie zum Weiden auf die Felder.

https://www.aninews.in/news/world/asia/pakistan-3-killed-in-landmine-blast-in-north-waziristan20240104201431/

 

7.01.24

Libyen

Eine Person wurde durch die Explosion einer Landmine in der Region Ain Zara, südlich von Tripolis, schwer verletzt und verlor einen Fuß und eine Hand.

https://libyaobserver.ly/inbrief/citizen-injured-landmine-explosion-tripoli

 

17.01.2024

Jemen

Eine Landmine tötete einen Jungen in der Provinz Hodeidah im Westen des Jemen.

https://en.mehrnews.com/news/210957/Landmine-kills-boy-in-Yemen-s-western-coastal-province

 

31.01.2024

Burma/Myanmar

Allein im Januar haben Landminen im Norden Myanmars eine Frau getötet, weitere fünf Frauen und 17 Männer wurden durch Landminen verletzt. Die meisten der Verletzten befanden sich im nördlichen Shan-Staat und haben durch die Explosionen Gliedmaßen verloren, so soziale Hilfsorganisationen.

Die tödlich verunglückte Frau befand sich auf dem Weg zu einem Bauernhof.
Ein 36-jähriger Mann aus dem Township Namtu wurde beim Bambusschneiden von der Explosion verletzt.
Einem 29-jährigen Mann musste ein Bein amputiert werden, nachdem er beim Holzfällen auf eine Landmine getreten war.

https://www.rfa.org/english/news/myanmar/landmines-02012024050023.html

 

SYRIEN

Opfer von Kriegsrelikten in Syrien im Jänner 2024:

Unter 25 getöteten und verletzten Zivilisten bei Explosionen von Kriegshinterlassenschaften befinden sich 22 Kinder.

Todesopfer: 7 Zivilisten, darunter 7 Kinder.
Verwundete: 18 Zivilisten, darunter 15 Kinder.

https://www.syriahr.com/en/category/human-rights-violations/victims-of-explosions/ieds/

https://www.syriahr.com/en/324382/

 

1.01.24

Distrikt Deir Ezzor

vier Kinder wurden durch die Explosion einer alten Landmine schwer verletzt, als sie auf einem Acker im Dorf Mazlum spielten. Die verletzten Kinder wurden zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

https://www.syriahr.com/en/321912/

 

2.01.24

Distrikt Aleppo

Ein Kind wurde durch die Explosion einer Landmine aus Kriegsresten in der Stadt Khan Toman verletzt.

https://www.syriahr.com/en/321912/

 

4.01.24

Aleppo

Ein Kind wurde getötet und zwei weitere wurden durch die Explosion einer alten Landmine verletzt, als sie auf einem Acker im Dorf Khaneyz im Norden der Stadt Al-Raqqah spielten.
https://www.syriahr.com/en/321833/

 

7.01.24

Distrikt Deir Ezzor

Ein Kind wurde durch die Explosion einer alten Landmine getötet, als es auf einem Acker im Dorf Mazlum spielte.

https://www.syriahr.com/en/322021/

 

9.01.24

Distrikt Deir Ezzor

Bei der Explosion einer alten Landmine hinter einer Schule im Stadtteil Al-Jourah wurden zwei Kinder getötet und ein kleines Mädchen schwer verletzt.

https://www.syriahr.com/en/322348/

 

13.01.24

Distrikt Hama

Ein Zivilist in seiner Vierzigern wurde durch die Explosion einer alten Landmine östlich von Hama, verletzt und zur Behandlung in das nationale Krankenhaus von Salamiyah gebracht.

https://www.syriahr.com/en/322526/

 

15.01.24

Distrikt Deir Ezzor

Ein 15-jähriger Junge wurde durch die Explosion einer alten Landmine in der Stadt Deir Ezzor verletzt.

https://www.syriahr.com/en/322811/

 

25.01.24

Distrikt Rif Dimashq

Zwei Kinder, ein 13- und ein 16-jähriges, wurden durch die Explosion eines nicht explodierten Kriegsrestes in der Stadt Outayah getötet.

https://www.syriahr.com/en/323766/

 

30.01.24

Distrikt Deir Ezzor

Eine Frau in den 50ern und ihr 13-jähriger Sohn wurden durch die Explosion einer Landmine aus Kriegsüberresten verletzt, als das Kind in der Nähe seines Hauses in Al-Ashara City mit der Landmine spielte.

https://www.syriahr.com/en/324212/