Landminen-Meldungen Jänner 2024

Landminen-Meldungen Jänner 2024

Jänner 2024:  Meldungen und Nachrichten zu Unfällen mit Landminen und Blindgängern.

Ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, stellen wir hier jedes Monat akutelle Meldungen zu Minenunfällen zusammen. Diese Berichte sollen veranschaulichen, wie groß die Gefahr eines Minenunfalls für Menschen in einem verminten Lebensumfeld ist. Diese Liste zeigt auch, dass es an fast jedem Tag zu einem derartigen Unfall kommt, wobei längst nicht über alle Minenunfälle berichtet wird.

4.01.24

Pakistan

Drei Kinder im Alter von fünf bis 15 Jahren weideten Ziegen auf den Feldern in der Gegend von Khajori. Sie wurden getötet, als eines von ihnen auf eine Landmine trat. Die Kinder brachten oft das Vieh ihrer Familie zum Weiden auf die Felder.

https://www.aninews.in/news/world/asia/pakistan-3-killed-in-landmine-blast-in-north-waziristan20240104201431/

 

7.01.24

Libyen

Eine Person wurde durch die Explosion einer Landmine in der Region Ain Zara, südlich von Tripolis, schwer verletzt und verlor einen Fuß und eine Hand.

https://libyaobserver.ly/inbrief/citizen-injured-landmine-explosion-tripoli

 

17.01.2024

Jemen

Eine Landmine tötete einen Jungen in der Provinz Hodeidah im Westen des Jemen.

https://en.mehrnews.com/news/210957/Landmine-kills-boy-in-Yemen-s-western-coastal-province

 

31.01.2024

Burma/Myanmar

Allein im Januar haben Landminen im Norden Myanmars eine Frau getötet, weitere fünf Frauen und 17 Männer wurden durch Landminen verletzt. Die meisten der Verletzten befanden sich im nördlichen Shan-Staat und haben durch die Explosionen Gliedmaßen verloren, so soziale Hilfsorganisationen.

Die tödlich verunglückte Frau befand sich auf dem Weg zu einem Bauernhof.
Ein 36-jähriger Mann aus dem Township Namtu wurde beim Bambusschneiden von der Explosion verletzt.
Einem 29-jährigen Mann musste ein Bein amputiert werden, nachdem er beim Holzfällen auf eine Landmine getreten war.

https://www.rfa.org/english/news/myanmar/landmines-02012024050023.html

 

SYRIEN

Opfer von Kriegsrelikten in Syrien im Jänner 2024:

Unter 25 getöteten und verletzten Zivilisten bei Explosionen von Kriegshinterlassenschaften befinden sich 22 Kinder.

Todesopfer: 7 Zivilisten, darunter 7 Kinder.
Verwundete: 18 Zivilisten, darunter 15 Kinder.

https://www.syriahr.com/en/category/human-rights-violations/victims-of-explosions/ieds/

https://www.syriahr.com/en/324382/

 

1.01.24

Distrikt Deir Ezzor

vier Kinder wurden durch die Explosion einer alten Landmine schwer verletzt, als sie auf einem Acker im Dorf Mazlum spielten. Die verletzten Kinder wurden zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

https://www.syriahr.com/en/321912/

 

2.01.24

Distrikt Aleppo

Ein Kind wurde durch die Explosion einer Landmine aus Kriegsresten in der Stadt Khan Toman verletzt.

https://www.syriahr.com/en/321912/

 

4.01.24

Aleppo

Ein Kind wurde getötet und zwei weitere wurden durch die Explosion einer alten Landmine verletzt, als sie auf einem Acker im Dorf Khaneyz im Norden der Stadt Al-Raqqah spielten.
https://www.syriahr.com/en/321833/

 

7.01.24

Distrikt Deir Ezzor

Ein Kind wurde durch die Explosion einer alten Landmine getötet, als es auf einem Acker im Dorf Mazlum spielte.

https://www.syriahr.com/en/322021/

 

9.01.24

Distrikt Deir Ezzor

Bei der Explosion einer alten Landmine hinter einer Schule im Stadtteil Al-Jourah wurden zwei Kinder getötet und ein kleines Mädchen schwer verletzt.

https://www.syriahr.com/en/322348/

 

13.01.24

Distrikt Hama

Ein Zivilist in seiner Vierzigern wurde durch die Explosion einer alten Landmine östlich von Hama, verletzt und zur Behandlung in das nationale Krankenhaus von Salamiyah gebracht.

https://www.syriahr.com/en/322526/

 

15.01.24

Distrikt Deir Ezzor

Ein 15-jähriger Junge wurde durch die Explosion einer alten Landmine in der Stadt Deir Ezzor verletzt.

https://www.syriahr.com/en/322811/

 

25.01.24

Distrikt Rif Dimashq

Zwei Kinder, ein 13- und ein 16-jähriges, wurden durch die Explosion eines nicht explodierten Kriegsrestes in der Stadt Outayah getötet.

https://www.syriahr.com/en/323766/

 

30.01.24

Distrikt Deir Ezzor

Eine Frau in den 50ern und ihr 13-jähriger Sohn wurden durch die Explosion einer Landmine aus Kriegsüberresten verletzt, als das Kind in der Nähe seines Hauses in Al-Ashara City mit der Landmine spielte.

https://www.syriahr.com/en/324212/

 

 

Landmine Monitor 2023

Landmine Monitor 2023

Heute ist der „Landmine Monitor 2023“ erschienen!

Mitte November veröffentlicht die Internationalen Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL), deren Mitglied Gemeinsam gegen Landminen ist, den jährlichen „Landmine Monitor“. Dieser fasst alle relevanten Zahlen zur Minenproblematik und der Maßnahmen für eine minenfreie Welt des Vorjahres zusammen.

Was sind die wesentlichen Aussagen zu zivilen Opfern?

Der „Landmine Monitor 2023“ offenbart eine alarmierende Zunahme ziviler Opfer durch Landminen. Demnach wurden im letzten Jahr weltweit mindestens 4.710 Menschen durch Landminen getötet oder verletzt. Besonders Zivilist:innen sind von diesen weltweit verurteilten Waffen betroffen: Sie stellen 85 % aller Opfer. In mehr als 1.100 Fällen waren die Opfer Kinder.

2023 wurden in 51 Staaten und Regionen Todesfälle oder Verletzungen durch Minen dokumentiert. Eine hohe Dunkelziffer ist speziell in Krisenregionen zu befürchten. Syrien führt diese traurige Liste mit mindestens 834 Menschen an, die dort durch Landminen und nicht detonierte Sprengkörper getötet oder verletzt wurden. Im Jemen und in Burma/Myanmar wurden ebenfalls jeweils über 500 Tote und Verletzte durch Landminen gemeldet.

Dramatischer Anstieg in der Ukraine

Einen besonders besorgniserregenden Anstieg verzeichnete die Ukraine mit 608 Minenopfern im letzten Jahr – ein mehr als zehnfacher Anstieg im Vergleich zum Jahr 2021!

GGL hilft aktuell in der Provinz Tschernihiw und finanziert Minenräumung von ukrainischen Schulen sowie lebensrettende Risikoaufklärung für Kinder und Jugendliche mit.

Diese Zahlen unterstreicht die Dringlichkeit, Antipersonenminen zu bekämpfen und die internationale Gemeinschaft zum Handeln aufzufordern.

GGL-Jahresrückblick des Jubiläumsjahrs 2022

GGL-Jahresrückblick des Jubiläumsjahrs 2022

In den vergangenen 20 Jahren haben wir gemeinsam mit unseren Spenderinnen und Spendern viel erreicht. Durch unsere Zuwendung haben viele Minenopfer eine Chance auf ein neues, selbstbestimmtes Leben erhalten. Mit unserer Minenrisiko-Aufklärung vermittelten wir Zigtausenden das Wissen über Selbstschutz. Unser Mitwirken bei Entminungen verhalf vielen Betroffenen zur Rückkehr in ihr Heim.

Wir freuen uns, in unserem Jubiläums-Jahresrückblick über diese Erfolge berichten zu können. Sie haben noch keinen Jahresrückblick 2022 erhalten? Dann bestellen Sie Ihr Exemplar per E-Mail: office@ggl-austria.at.

Zwei Daten prägten das Jahr 2022 für Gemeinsam gegen Landminen. Wir starteten in das Jahr mit einem bemerkenswerten Jubiläum – das 20-jährige Bestehen unserer Hilfsorganisation am 6. Juni! Es ist ein besonderer Meilenstein, der unsere Mission und unseren Einsatz für Landminenopfer auf eindrucksvolle Weise unterstreicht. Denn die Erfolge, die wir in dieser Zeit in 15 Projektländern realisieren konnten, sind beachtlich – mehr dazu ab Seite 10. Das wollten wir gebührend feiern und das gesamte Jubiläumsjahr unter dieses Thema stellen.

Doch mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar änderte sich unsere Jahresplanung schlagartig. Wir fokussierten unsere Arbeit zum überwiegenden Teil auf die Hilfe in der Ukraine. In mehreren Aufrufen baten wir unsere treuen Unterstützerinnen und Unterstützer um Spenden. Dank deren großartigem Engagement konnten wir gemeinsam mithelfen, Minenunfälle in der Ukraine zu verhindern.

Schließlich entschlossen wir uns, diese beiden Ereignisse zu verbinden und unser Jubiläumsfest in ein Charity-Fest für die Ukraine zu verwandeln. Wir erhielten großartige Unterstützung von vielen Seiten, über die wir in diesem Jahresrückblick mit Freude berichten.

Der Krieg in der Ukraine führt uns mit beklemmender Deutlichkeit vor Augen, dass die Arbeit für eine minenfreie Welt noch lange nicht abgeschlossen ist. In vielen Ländern bleiben Landminen eine ernsthafte Bedrohung und Landminenopfer benötigen weiterhin unsere Unterstützung. Wir sind entschlossen, uns auch in den nächsten 20 Jahren dafür einzusetzen, dass alle Minen beseitigt werden und alle Landminenüberlebende die notwendige Hilfe erhalten.

Das 20-jährige Jubiläum von GGL ist eine gute Gelegenheit, unseren Dank an Sie, unsere engagierten Spenderinnen und Spender, auszudrucken. Ohne Ihr Vertrauen und Ihre Großzügigkeit wären unsere Erfolge nicht möglich gewesen. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Geschichte und unserer Zukunft.

Wir schauen voller Hoffnung und Entschlossenheit in die nächsten 20 Jahre und sind fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam viel Gutes bewirken können. In diesem Sinne bitten wir Sie: Unterstützen Sie unsere Projekte für Minenopfer und für eine minenfreie Welt auch weiterhin.

Projekte 2023: Wir bringen Hoffnung und Sicherheit

Projekte 2023: Wir bringen Hoffnung und Sicherheit

In knapp 13 Monaten wurden drei unserer vier Projektländer zu traurigen Brennpunkten der Zeitgeschichte. Der Militärputsch in Burma/Myanmar am 1. Februar 2021 brachte eine Welle der Gewalt über das Land. Laut UN begeht das burmesische Militär täglich Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Im August 2021 übernahmen die Taliban die Macht in Afghanistan. Die Lage der Bevölkerung hat sich dramatisch verschlechtert. Millionen leiden Hunger oder sind davon bedroht, Menschenrechte gelten dort nichts. Und schließlich am 24. Februar 2022 der Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mit all den verheerenden Folgen.

Die gute Nachricht: Trotz dieser extremen Verschlechterungen können unsere Teams in allen drei Ländern ihre wichtige Arbeit wie Minenopferhilfe und Verhinderung von Unfällen durch Landminen und andere Sprengfallen fortsetzen! Im Irak unterstützen wir weiterhin die Minenräumung.

Wir bringen Sicherheit in die Ukraine

2023 konzentriert sich die Arbeit unserer Teams weiterhin auf die Beseitigung von improvisierten Minen. Diese selbstgebauten Sprengfallen, die von der Terrormiliz IS aus Alltagsgegenständen hergestellt wurden, sind noch immer in beträchtlichen Mengen vorhanden.

Das von GGL mitfinanzierte Team der mechanischen Minenräumung kommt dort zum Einsatz, wo die Kämpfe große Mengen an kontaminiertem Schutt und Haustrümmern hinterlassen haben. Mit speziellen Baumaschinen, deren Kabinen zum Schutz der Baggerfahrer explosionssicher gemacht wurden, kann deren Räumung deutlich beschleunigt werden. Bisher konnten unsere Teams knapp 20.000 dieser gefährlichen Sprengsätze zerstören. GGL wird auch 2023 mithelfen, Häuser von vertriebenen Familien wieder sicher zu machen, damit sie in ihre Heimat zurückkehren können.

Irak: Minenräumung ermöglicht Rückkehr in Dörfer

2023 konzentriert sich die Arbeit unserer Teams weiterhin auf die Beseitigung von improvisierten Minen. Diese selbstgebauten Sprengfallen, die von der Terrormiliz IS aus Alltagsgegenständen hergestellt wurden, sind noch immer in beträchtlichen Mengen vorhanden.

Das von GGL mitfinanzierte Team der mechanischen Minenräumung kommt dort zum Einsatz, wo die Kämpfe große Mengen an kontaminiertem Schutt und Haustrümmern hinterlassen haben. Mit speziellen Baumaschinen, deren Kabinen zum Schutz der Baggerfahrer explosionssicher gemacht wurden, kann deren Räumung deutlich beschleunigt werden. Bisher konnten unsere Teams knapp 20.000 dieser gefährlichen Sprengsätze zerstören. GGL wird auch 2023 mithelfen, Häuser von vertriebenen Familien wieder sicher zu machen, damit sie in ihre Heimat zurückkehren können.

Afghanische Minenopfer erhalten „Hilfe nach Maß“

Die Region Darwaz, im äußersten Nordosten Afghanistans in der Provinz Badachschan gelegen, ist schwer zugänglich und extrem mit Landminen und explosiven Kriegsmaterialien aus Sowjetzeiten verseucht. In den armen Bergdörfern hat sich nach der Machtübernahme der Taliban wenig verändert. Bereits im Spätherbst 2021 konnten unsere Teams nach Vermittlung durch die Dorfältesten wieder die humanitäre Arbeit aufnehmen.

Hunderte Minenopfer fristen dort weiterhin ein karges Leben ohne jede staatliche Unterstützung. Durch unser Projekt erhielten bereits mehr als 100 Minenopfer gezielte, auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Hilfe. GGL wird das Projekt auch 2023 mitfinanzieren.

Besonders wichtig ist es uns, den Betroffenen eine Möglichkeit zu geben, wieder für ein eigenes Einkommen zu sorgen. Unsere Hilfe soll jedoch kein einmaliges Almosen sein, sondern ein Werkzeug für eine bessere Zukunft. Dies muss im Einklang mit der Dorfgemeinschaft geschehen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Abhängig von den Möglichkeiten und den definierten Bedürfnissen der Gemeinschaft kann es eine kleine Hühnerfarm, Imkerei, Obst- oder Gemüsegarten oder ein kleiner Kurzwarenkiosk sein.

Burma: Minenrisiko-Aufklärung trotz Militärgewalt

Das burmesische Militär greift die Zivilbevölkerung an, brennt Dörfer nieder, verlegt Landminen, behindert Hilfe für Vertriebene und Dorfgemeinschaften. Trotz dieser Bedrohungen wird GGL auch 2023 dem Volk der Karen dabei helfen, Minenunfälle in ihrem Siedlungsgebiet zu verhindern.

Unser Team weiß, wie es die abgelegenen Dörfer und Camps der Binnenvertriebenen in der Region Bleet Daweh im Süden des Landes unbehelligt erreichen kann. Dort zeigt es Kindern und Erwachsenen, wie sie sich vor Unfällen mit Sprengfallen schützen können und unterstützt die Dorfgemeinschaften zusätzlich mit medizinischer Grundversorgung.

Für einen guten Projektstart im Jahr 2023

Wie jedes Jahr ist der Finanzbedarf zu Jahresbeginn groß, um alle Projekte gut starten zu können. Damit wir rasch Hilfe leisten können, bitten wir Sie herzlich um Ihre Unterstützung. Gemeinsam ermöglichen wir:

  • Minenrisiko-Aufklärung und Entminung in der Ukraine;
  • Minenräumung im Norden des Iraks;
  • Minenopferhilfe in Darwaz, Afghanistan;
  • Minenrisiko-Schulungen und medizinische Hilfe in Burma.

Mit zum Beispiel 10 € für jedes Projekt sowie für unseren GGL-Notfalltopf – 50 € in Summe – leisten Sie einen entscheidenden Beitrag für einen guten Start in das neue Projektjahr. Jeder Beitrag hilft dabei sehr! DANKE!