Burma (Myanmar): Minenrisiko-Aufklärung für ein sichereres Leben
„Kinder vor den Gefahren zu warnen ist uns besonders wichtig. Sie halten sich viel im Freien auf, hüten Tiere oder sammeln Holz. Kinder spielen und sind neugierig. Daher wiederholen wir mit ihnen immer wieder wichtige Regeln, wie: Berühre Sprengfallen nicht und bewerfe sie nicht mit Steinen, denn sie können explodieren und auch aus der Entfernung einen großen Schaden anrichten. Auch unscheinbare Zünder können schwere Verletzungen verursachen“, erzählt Thaw Tu, GGL-Projektleiter in Burma.
Im letzten Jahr informierte Thaw Tu – trotz Repressalien der burmesischen Militärjunta – mit seinem Team 2.425 Kinder und Erwachsene über den Selbstschutz vor Sprengfallen. Auch brachte er für 1.849 Personen, darunter 805 Kleinkinder, medizinische Hilfe in die entlegenen Dörfer.
Es war Mitten in der Nacht, als das burmesische Militär das kleine Dorf Htee Khee im vergangenen September mit Granatwerfern beschoss. Das Hüttendach von Poe Kyaw fing Feuer. Nur starker Regen verhinderte, dass die Flammen auch andere Hütten zerstörten. Poe Kyaw verlor ihr Heim, aber zum Glück kamen sie und ihre Kinder mit dem Leben davon. Zusammen mit ihrer kleinen Tochter Blay Moo und zwei Söhnen wohnt sie seitdem bei Nachbarn. Die Dorfgemeinschaft wollte ihr beim Wiederaufbau ihrer Hütte helfen. Doch die ganze Gegend ist mit Sprengfallen verseucht. Niemand traute sich in den Wald, um dort Holz und Material für die Dachbedeckung zu holen. In unserer Minenrisiko-Aufklärung lernte die Dorfgemeinschaft, wie sie den Wald trotz Sprengfallen sicher nutzen kann. Bald wird Poe Kyaw wieder in ihrer eigenen Hütte wohnen können.
Fast jede der 229 Minenexplosionen des Vorjahres bedeutete für zwei Menschen den Tod oder schwere Verletzung. Viele dieser Minenunfälle zerrissen Familien, brachten Trauer und Not. Sie hinterließen verarmte Kinder, deren Väter für immer fehlen oder nicht mehr imstande sind, für ihre Liebsten zu sorgen. Oder Mütter, die ihre verunglückten Kinder nie mehr in die Arme schließen können.
Mit unserer Aufklärungsarbeit können wir zwar die Sprengfallen nicht beseitigen, aber wir können dafür sorgen, dass die Betroffenen – vor allem Kinder! – Unfälle vermeiden lernen.
Danke, dass Sie Kinder vor Unglück bewahren!